Eigentlich wollte ich etwas über die Frage schreiben: „Warum bekommen Menschen, die mit Computern oder Geld arbeiten, eigentlich ein zigfach höheres Gehalt als Menschen in sozialen Diensten?“. Unser wertvollstes Gut sollten doch das Leben und die Menschen sein.
Dann bin ich aber etwas abgedriftet. „Warum muss man überhaupt Geld verdienen?“, fragte mich meine 4-jährige Tochter. Und wie bei vielen, im ersten Moment so naiv erscheinenden Kinderfragen steckt doch so viel Berechtigung darin. Also, Themenwechsel…
Warum also verdienen wir alle Geld, begeben uns mehrfach wöchentlich oder gar täglich für mindestens acht Stunden an einen Ort, der in der Regel nicht unser Wunschort ist. Hand aufs Herz, auch wenn man seine Arbeit noch so liebt, will man damit wirklich einen Großteil seines Lebens verbringen? 1/3 verschlafen wir. Bleibt also nicht mehr ganz soviel Zeit für die anderen Dinge, die man wirklich gerne macht. Wir opfern also einiges an Lebenszeit, um Geld zu verdienen, damit wir uns all die schönen Dinge leisten können, die wir haben wollen oder aber, schlicht um zu überleben.
Was könnten wir alles tolles machen, wenn dieses Geld verdienen nicht wäre. Den meisten Kinder fallen da vermutlich deutlich mehr Dinge ein als uns Erwachsenen, aber wir können uns da ja anleiten lassen. Es gäbe auch nicht so große soziale Unterschiede und wir würden mit dem auskommen, was uns von der Natur kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Ok. Das geht vielleicht einen Schritt zu weit. Wir haben nun einmal einen gewissen Entwicklungsgrad erreicht.
Hm. Eigentlich mag ich auch Shopping, einen gefüllten Kühlschrank und unsere technische Ausstattung. Das alles funktioniert aber nur mit Geld. Geld regiert also wirklich die Welt. Wenn wir also nicht drum herum kommen Geld zu verdienen, also unsere Leistung entlohnt zu bekommen, dann wäre ich wenigstens dafür, das gerechter zu verteilen. Erzieher, Pfleger, Sozialarbeiter, Krankenschwestern etc., machen tolle und überlebenswichtige Jobs. Letztendlich hängen wir alle irgendwann einmal von deren Einsatz, Motivation und Leistung ab. Warum also bekommen diese Menschen ihren Dienst, den sie der ganzen Menschheit erweisen nicht ausreichend honoriert. Für mich sind das die Menschen, die die größte Wertschätzung, auch monetär, erfahren sollten. Denn wenn es den Menschen in diesen Berufsgruppen gut geht, dann können sie gute Arbeit leisten und da haben wir alle etwas davon.
Jetzt habe ich die Kurve also doch noch bekommen. Was meint ihr dazu?
Ich finde es ist eine schöne Utopie, eine Welt ohne Geld in der man von den naturgegebenen Ressourcen lebt, jeder das einbringt was er in der Lage ist zu leisten und alles gerecht verteilt ist. Gleichzeitig würden wir aber doch so einiges vermissen, nach einer langen Arbeitswoche zur Entspannung auf die Couch fallen und die Glotze einschalten. Aber in dieser Utopie gibt es ja keine langen Arbeitswochen mehr, also würden wir das Entspannen auf der Couch vielleicht auch nicht vermissen 🙂
Tatsächlich haben wir einen Grad der Entwicklung erreicht in dem es nahezu unvorstellbar ist, wie die Welt ohne Geld aussehen würde. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Welt friedlicher, sozialer und schöner wäre, ohne Ausbeutung der „dritte Welt Länder“, ohne Umweltverschmutzung, ohne Waffen, ohne Kriminalität (wieso soll ich dir was wegnehmen, wenn wir alles teilen?), ohne Grenzen und Nationen.
Es macht Spaß sich das vorzustellen, darüber zu sprechen und zu diskutieren, aber leider werden wir nie erleben wie es wohl wirklich wäre.
Deshalb sollte und muss alles dafür getan werden die Gesellschaft gerechter und fairer zu machen, der*die Krankenpfleger*in hat in meinen Augen tatsächlich mehr verdient, als ein Investmentbanker der gerade ausversehen 150.000€ in den Sand gesetzt hat weil die Regenzeit in Afrika doch später eingesetzt hat als erwartet.
Also ja, Reichtum verteilen, die „Welt ohne Geld Utopie“ immer im Blick 🙂
Utopie, Wunschdenken und Träumereien sind halt einfach schön. Sind es nicht diese Dinge, die uns manchmal vor den Durchdrehen bewahren? 🙂